Bolivien

 

14.11.-17.11. Lagunenroute 2

Anderntags fahre/schiebe ich meine Fuhre an einem frostigen morgen entlang der Wellblechpiste. Die trockene, dünne Luft und ständige Sandkuhlen machen das weiterkommen kräftezehrend. Immerhin sind heute gleich zwei Highlights auf dem Zettel. Der "Arbol de Pietra" und die Laguna Colorada. Diese wollen sich aber auch erarbeitet werden. Der folgende Tag führt über wieder miese Sand-/Schotterwege zum höchsten Punkt der Route, auf 4950m. Den anschließenden Umweg zum höchsten Geysirfeld der Welt "Sol de Mañana" lasse ich mir jedoch nicht nehmen, bevor ich auf einigermaßen fahrbarer Piste, die Laguna Chalviri erreiche. Über surrealistische, ruhige Vulkanlandschaft schiebe ich am nächsten Morgen, die etwas bessere Piste, entlang. Kurz vor der Laguna Blanca springt mein Kilometerzähler auf die 10.000KM. Das wird groß mit Champagner... ne, n'kleines Büchsenbier, das ich mir noch vom Refugio mitgenommen hatte, muss reichen. Dafür gibt's am Ende des Tages einen windgeschützten Zeltplatz in einer Hausruine. Die letzten Kilometer zum Parkausgang kann ich fast ganz radeln. Es geht nochmal steil rauf bis zur Grenzstation und dann isses geschafft. Chile begrüßt mich mit einer feinen Asphaltstraße, die mich auf die 40km Abfahrt nach San Pedro de Atacama bringt. Dort treffe ich auch die anderen Radler aus Uyuni wieder und wir feiern noch ein wenig. Die gelungene Durchquerung der Lagunenroute, meine 10.000km und einen Geburtstag.


10.11.-14.11. Lagunenroute

Los geht's, zum schwersten was Lateinamerika dem Tourenradler zu bieten hat, über die Lagunenroute nach Chile. Meine Taschen prall gefüllt mit Proviant für die nächsten acht Tage fahre ich aus Uyuni hinaus. Die ersten zwei Tage sind einigermaßen gut zu fahren, dann kommt der Abzweig auf die Lagunenroute. Unmittelbar nach der Abzweigung verschlechtert sich der Weg enorm. Sand, Steinbrocken, Wellblech, bergauf. Schieben ist angesagt. Viele Tourenjeeps fahren an mir vorbei, wirbeln riesige Staubwolken auf, ich mache Platz. Gegen Mittag komme ich an die schöne Laguna Cañapa. Viele Flamingos sind dort auf Futtersuche. Ich fahre/schiebe weiter. Gegen Ende des Tages erreiche ich die nicht minder beeindruckende Laguna Hedionda. Im dortigen Refugio "Los Flamingos" bekomme ich einen Schlafplatz in der Abstellkammer, immerhin windstill. Um den gemeinen Winden zuvorzukommen breche ich schon kurz nach Sonnenaufgang auf. Es hat an die -8°C, die Piste ist wie am Vortag. Viele Steine, Sand, Wellblech, immer bergauf. An einigen Stellen würde man am liebsten sein Rad in hohem Bogen davonwerfen (https://youtu.be/mIW1MAvyPD4). Nach einem langen Tag, über weitere Lagunen, finde ich einen windgeschützten Zeltplatz am Fuße einiger Felsklippen

 

06.11.-10.11. Uyuni

Ich erreiche Uyuni und treffe alte Bekannte aus Cusco wieder. Alle wollen über die Lagunenroute weiter nach Chile radeln. Bevor es für mich jedoch weiter geht unternehme ich zuvor noch einen Tagesausflug nach Potosi. Schaue mir Stadt und die Mine des Cerro Rico an. Hier wird seit Jahrhunderten, unter ziemlich schlechten Bedingungen, Silber abgebaut. Laut Schätzungen sollen die Adern in 10 Jahren erschöpft sein. Bis dahin schuften hier noch tausende Mineros Tag für Tag um ihre Karren mit Erz zu füllen. Ich fülle meine Energiereserven mit einem weiteren "Verschnauftag" in Uyuni.

 

04.11.-06.11. Salar de Uyuni

Zu guter letzt radel ich auf dem Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde. Auf der ebenen Salzfläche scheint man auf der Stelle zu treten, nur mein Radcomputer sagt mir das ich vorankomme. Einige Kilometer auf meinem Radcomputer später sehe ich eine kleine Insel mitten auf dem Salar. Der perfekte Ort zum übernachten. Ich schlage mein Zelt auf, Koche etwas und erlebe einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Ich lausche in die Dämmerung hinaus und höre... nichts. Kein Autolärm, kein rascheln des Windes, kein zirpen, summen oder brummen. Nur meine Schritte auf der knirschenden, endlos wirkenden Salzschicht. Es ist nicht kalt und so schaue ich noch lange in die klare Nacht hinaus. Am nächsten Tag radel ich zur nahen und touristischen Isla Incahuasi. Die ist so ziemlich das Gegenteil von meiner gestrigen Schlafstätte. Auf der Rückseite der Insel finde ich jedoch einen ruhigen Campingspot und lasse den Tag ausklingen. Nach, wieder spektakulärem, Sonnenaufgang führen mich die Jeepspuren weiter über den Salar.

 

02.11.-04.11. Salar de Coipasa

Entlang der Jeepspuren überquere ich den Salzsee. Versuche mich an Perspektivfotos und radeln mit geschlossenen Augen. Am anderen Ende des Sees führt eine, kaum zu fahrende, weiche Sandpiste zum nächsten Örtchen. Dort fülle ich meinen Proviant auf um am folgenden Tag weiter entlang der miesen Piste zu schieben.
 

31.10.-02.11. Zu den Salars

Ab Oruro radle ich weiter Richtung Salar de Coipasa. Der ist etwas kleiner und nicht ganz so bekannt wie der Salar de Uyuni.

 

26.10.-27.10. 6088m

Treffpunkt ist um 9:00 Uhr vor dem Agenturbüro. Mit einem Kleinbus geht's zum 1. Refugio am Fusse des Huayna Potosi. Nach dem Mittagessen, packen wir unsere Ausrüstung und wandern zum 2. Refugio auf ca. 5300m Höhe. Dort angekommen werden wir mit Kaffee, Tee und Gebäck versorgt. Bald darauf folgt ein frühes Abendessen, denn der Aufbruch ist gegen 12:00 Uhr Nachts. Um 18:00 Uhr liegen die meisten schon in der Falle und versuchen zu schlafen. Gerade als man eingeschlafen ist werden wir auch schon wieder geweckt. Nach einem kleinen Frühstück laufen die einzelnen Grüppchen etwas zeitversetzt los. Immer ein Führer und zwei Begleiter. Ich und Thomas kommen als letzte, gegen 01:00 Uhr, an die Reihe. Das Wetter scheint gut zu sein und so laufen wir guten Mutes bis zu Anfang des Gletschereises, wo wir unsere Steigeisen anlegen und uns anseilen. Der Guide macht ein schnelles Tempo und wir schnaufen ganz schön in dieser Höhe. Als wir etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben verschlechtert sich das Wetter, so das unser Frontmann noch einen Zahn zulegt. Der Weg führt jetzt steil nach oben teilweise über blanken Fels, was mit Steigeisen nicht so einfach ist. Um ca. 5:00 Uhr sind wir schließlich am Ziel. Wir stehen auf dem Gipfel, mit 6088m und sehen... nüscht. Es ist dunkel, bewölkt, eiskalt, der Wind weht uns den Eisregen ins Gesicht. Wir machen schnell ein paar Gipfelfotos und gehen den Abstieg an. Es zeigt sich in etwa das gleiche Bild, Nebel, Schnee, Wind. Wir sind froh wieder im Refugio anzukommen. Nach einer kurzen Pause mit Suppe und Tee steigen wir wieder zum 1. Refugio ab und warten erschöpft auf den Minibus der neue Gipfelstürmer heranschafft und uns schließlich wieder nach La Paz zurück bringt.


21.10.-31.10. La Paz

Die nächsten Tage in La Paz sind gut gefüllt. Wir helfen dem Casabesitzer beim Rennablauf eines Velodrom Radrennens, verteilen Flyer für den La Paz Marathon, fahren mit der Seilbahn über die Dächer von La Paz, besuchen einen der größten Sonntagsmärkte Südamerikas, fahre per Rad die berüchtigte Death Road, besteigen den Gipfel des Huayna Potosi (6088m), nebenbei erledige ich die üblichen Kleinigkeiten und es bleibt noch etwas Zeit zum entspannen:-). So ist über eine Woche schnell verfloge und bevor ich dann doch den Lagerkoller bekomme nehme ich schnell den Bus nach Oruro.


20.10.-21.10. Vamos a La Paz

Über Tiquina und die 9000km Marke geht's durch endlose Vororte und Baustellen bis El Alto und weiter in den Kessel von La Paz. Ich finde in der dortigen Casa de Ciclistas einen Schlafplatz.

 

17.10.-20.10. Copacabana, und doch nicht Brasilien

Hinter der Grenze findet sich in Copacabana ein nettes Hostel. Am nächsten Tag fahre ich und drei weitere Radler, die im selben Hostel abgestiegen sind, per Boot zur Isla del Sol. Nach einer ewig laaangen Fahrt gehen wir im nördlichen Teil der Insel an Land und laufen entlang des schönen Wanderweges zum Anleger im südlichen Teil. Unterwegs gibt es mehrere Checkpunkte, an denen man jedesmal zahlen muss. Ganz schön nervig, aber die Inseldörfer können sich da nicht einigen. Nach einem weiteren, ruhigen Tag brechen alle auf. Einer nach Peru, zwei mit den Bus nach La Paz und ich per Rad.